Motorprobleme beim E12

 

Am Neujahrstag wollte ich mal wieder alle Einachser anschmeißen.

 

Einer machte nicht mit.

 

Bei meinem E12 habe ich Anfang Dezember eine überholte Einspritzdüse und einen Anlasser eingebaut und die Maschine wurde nach dem Testlauf mit der neuen Düse erst mal nicht wieder bewegt.

 

 

Der Motor hatte keine Kompression mehr und machte beim durchdrehen mit der Kurbel ein Geräusch, welches fehl am platz  war.

Nachdem ich Luftfilter und Auspuff entfernt hatte, konnte ich leider nicht wirklich eine Ursache finden.

 

Also musste ich mal das Herz etwas genauer untersuchen.

Die Ölauffangschale wurde entfernt und es wurde schreckliches entdeckt.

 

 

Die Rückstände in der Ölschale bedeuten nichts Gutes. Also weiter zerlegen.

Die Pleuel-Lagerschale wurde entfernt, hatte aber keine Einlaufspuren.

Also weiter. Zylinderkopf und Zylinder demontieren.

 

Als ich den Kolben und Pleuelstange aus dem Zylinder gezogen habe, hatte ich den ersten Fehler gefunden.

 

 

Bei einem solchen Kolbenbolzenlager ist klar, warum es seltsame Geräusche gibt. Die Bohrungen im Lager und im Pleuel standen nicht passend.

 

Lagerschalen und Kurbelwelle waren OK.

 

 

Den Fehler für die fehlende Kompression hatte ich auch in der Hand. In den Kolbenringnuten hatte sich Ruß abgelagert und die Kolbenringe konnten sich nicht frei bewegen. Die Kolbenringe wurden entfernt. Kolben und Kolbenringe wurden über Nacht in Diesel gelagert.

Der Samstag Vormittag ging für Ersatzteilbeschaffung(Kolbenbolzenlager) und Reinigung des Kolben drauf.

 

Die Kolbenringnuten und Kolbenringe wurden vorsichtig vom Ruß befreit und es wurde wieder zusammengebaut.

Kolben und Pleuel mit neuem Bolzenlager wurden in Öl getaucht und in den Zylinder geschoben. Die Zylinderdichtung wurde gereinigt, Kurbelwelle geölt und der Zylinder mit dem Kolben wurde wieder aufgesetzt.

 

 

Die pleullagerschale wurde in Öl getaucht und eingebaut.

Der Zylinder konnte nach einigen Drehungen der Kurbelwelle am Kurbelgehäuse festgeschraubt werden.

 

Die Ölauffangschale wurde noch mit Diesel gereinigt und zum trocknen weggelegt.

 

Über Nacht konnte das überschüssige Öl abtropfen.

 

Am Sonntagvormittag wurde die pleullagerschale mit Drehmoment angezogen und die Muttern wurden gesichert.

Der Zylinderkopf wurde aufgelegt und mit Drehmoment angezogen. Lüfter, Windleitkappen, Einspritzdüse, Luftfilter, Auspuff und Keilriemen wieder montieren.

Die Ölauffangschale wurde mit einem neuen Sieb wieder eingebaut und an die Ölpumpe angeschlossen.

 

 

Sonntagabend dann der Testlauf. Der Siebzehner wurde vom Jörg schon mal an die Dieselleitung angesetzt.

Mit dem ersten Zündfix gab es nur ein wenig Rauch. Also ohne Luntenhalter noch mal ein wenig drehen.

Es tauchte wieder ein seltsames Geräusch auf. Jetzt musste die Kurbel mal zum Öleimer.

 

Jetzt ging es ohne Fremdgeräusche an den nächsten Startversuch.

 

Es ist schon „dicke Luft“ wenn Öl verbrennt.

 

 

 

 

 

Nachdem der Motor sich mal ausgehustet hatte, habe ich den 12er mal in Richtung Acker bewegt und mal vorsichtig einige Bahnen gepflügt.

 

Weitere Tests auf dem Acker werden in den nächsten Tagen folgen.

 

 

Der Schaden wurde von einer falsch eingestellten Einspritzdüse verursacht.

 

 

Bolzenspiel im Pleuel 0,08-0,1mm (0,03mm sind zu wenig).

 

Im Kolben Passung H7.